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Ilona Grabmaier

Daheimgelieben. Männer, Kinder und Alte im Kontext weiblicher Arbeitsmigration in der Westukraine.

Ilona Grabmaier, geboren 1985, studierte Kultur- und Sozialanthropologie an der Universität Wien. In ihrer Masterarbeit beschäftigte sie sich mit der Konstruktion und Reproduktion hegemonialer Männlichkeitsvorstellungen am Beispiel des Krampuslaufes in Dorfgastein, einem zeitgenössischen (Initiations-) Ritual, welche 2014 mit dem Johanna-Dohnal-Förderpreis ausgezeichnet wurde. Ihre Forschungsinteressen vor der Dissertation galten vor allem der Männlichkeits-, Ritual- und Geschlechterforschung. Nach ihrem Studium war sie als Jugendarbeiterin tätig und arbeitete zudem als Projektmitarbeiterin und als Lektorin an der Universität Wien.

Im Rahmen ihres Dissertationsprojektes untersucht sie die Auswirkungen der Feminisierung der Arbeitsmigration auf ländliche Gebiete Ostgaliziens, wobei aufbauend auf einer insgesamt 12-monatigen ethnographischen Feldforschung insbesondere die Situation der in den Dörfern zurückgebliebenen Großeltern, Väter und Kinder, deren Einbettung in diverse Netzwerke gegenseitiger Unterstützung sowie damit zusammenhängende Prozesse der Inklusion zu und Exklusion von Familien, der Dorfgemeinschaft und dem Staat beleuchtet werden. Aus kultur- und sozialanthropologischer Perspektive werden dabei aufbauend auf theoretischen Ansätzen zu Care, Verwandtschaft, Staat und Moral die wechselseitigen Prozesse und Dynamiken zwischen kontemporären transnationalen Migrationsbewegungen, Geschlechterbeziehungen und strukturellen und ökonomischen Veränderungen sowie deren Auswirkungen auf das westukrainische Galizien der Gegenwart herausgearbeitet.

1. Betreuerin | Tatjana Thelen

2. Betreuer | Philipp Ther

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Jakob Mischke

Rechtswissenschaftliche Diskurse an der Ukrainischen Freien Universität in Prag (1920–1938)

Jakob Mischke, 1982 in Berlin geboren, studierte nach dem Zivildienst in L'viv von 2003 bis 2011 Osteuropastudien und Volkswirtschaftslehre an der Freien Universität Berlin mit einem Auslandsaufenthalt an der Nationalen Universität der Kiewer Mohyla-Akademie. Danach koordinierte er von 2011 bis 2013 das gemeinsam von der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Kiewer Mohyla-Akademie angebotene zweisprachige Masterprogramm "Deutschland- und Europastudien" und unterrichtete in diesem Programm Internationale Beziehungen. 2014-2015 arbeitete er als Projektmitarbeiter am Slavisch-Baltischen Seminar der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster an einer Übersetzung der "Allgemeinen Rechts- und Politiktheorie" von Stanislav Dnistrjans'kyj und unterrichtete Übersetzung aus dem Ukrainischen und ukrainische Landeskunde. Seine weiteren Interessensgebiete sind die postsowjetische politische Kommunikation in systemtheoretischer Perspektive sowie die politische Ökonomie der Ukraine.

Im Doktoratskolleg Galizien untersucht Jakob Mischke Beschreibungen von Rechtsgeschichte und -kultur in der Ukraine, die von Rechtswissenschaftlern an der Ukrainischen Freien Universität in Prag entwickelt wurden, aus wissenstheoretischer Perspektive.

1. Betreuerin | Kerstin S. Jobst

2. Betreuer | Johannes Feichtinger

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Michaela Oberreiter

Die Westukrainische Volksrepublik (1918-1923) - der Versuch der Etablierung ukrainischer Eigenstaatlichkeit in Ostgalizien im verfassungsrechtlichen und völkerrechtlichen Kontext

Michaela Oberreiter, geboren 1988 in Wien, studierte Rechtswissenschaften und Slawistik (Russisch und Ukrainisch) an der Universität Wien. Im Rahmen ihres Russischstudiums absolvierte sie einen Auslandsaufenthalt an der Staatlichen Linguistischen Universität in Nižnij Novgorod. Ihre Forschungsschwerpunkte in Rechtswissenschaften waren Rechtsgeschichte und Internationales Recht. Das Slawistikstudium schloss sie mit einer Diplomarbeit zum Thema der bäuerlichen Utopie in der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts ab.

Im Rahmen des Doktoratskollegs beschäftigt sie sich mit der Westukrainischen Volksrepublik, dem Versuch, nach dem Zerfall der Habsburgermonarchie in Ostgalizien einen ukrainischen Staat zu gründen. In ihrer Dissertation untersucht sie die Entwicklung der Idee der ukrainischen Eigenstaatlichkeit unter den galizischen Ukrainern, die Anfänge des Staatsaufbaus in der Westukrainischen Volksrepublik sowie unterschiedliche Verfassungsprojekte für diesen Staat. Ebenso wird auf den Versuch, den staatsrechtlichen Status Ostgaliziens auf internationaler Ebene durch ein Statut zu regeln, eingegangen.

1. Betreuerin | Andrea Komlosy

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Bohdana Patlatyuk

Die griechisch-katholische Kirche im Kontext der religiösen Politik des Kaisers Joseph II. in Galizien (1780-1790)

Bohdana Patlatyuk schloss ihr Masterstudium Geschichte und Geschichtswissenschaften an der Ukrainischen Katholischen Universität in Lviv 2011 ab. Ihre wissenschaftlichen Interessen liegen in der Geschichte der Habsburgermonarchie und in den Beziehungen zwischen den habsburgischen Kronländern ("Peripherie") und Wien ("Zentrum") vom 18. bis zum 20. Jahrhundert.

Im Rahmen des Doktoratskollegs beschäftigt sie sich mit der Sozialgeschichte und der Religionspolitik im habsburgischen Kronland Galizien. In ihrer Dissertation analysiert sie die Rolle der griechisch-katholischen Kirche als Institution bei der Durchführung der Staatspolitik unter Joseph II.

1. Betreuer | Christoph Augustynowicz

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Yuriy Remestwenski

Die Anderen. Wer ist der Russischsprachige für einen Westukrainer und gibt es in der Ukraine einen Sprachkonflikt?

Yuriy Remestwenski wurde am 10. Oktober 1989 in Mykolajiv (Ukraine) geboren und wanderte mit seinen Eltern 2004 nach Deutschland aus. Zwischen 2009 und 2015 studierte er an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena Slawistik (Russisch, BKS) und Politikwissenschaft. Sein Studium schloss er mit einer Masterarbeit zu Problemen sprachenpolitischer Maßnahmen und Systemen kollektiver Wahrnehmung einzelner Sprachen. Daneben war er 2014-16 in einem DFG-Forschungsprojekt zu aktuellen sozio- und kontaktlinguistischen Tendenzen im Russinischen tätig.

Im Rahmen des Doktoratskollegs beschäftigt sich Remestwenski mit der Frage, ob es auf dem Gebiet des ehemaligen Galiziens und Wolhyniens heute einen ukrainisch-russischen Sprachkonflikt gibt. Hierzu bediente er sich sowohl Theorien von Gruppenkonflikten als auch der experimentellen Erfahrungen anderer Forscher der Vergangenheit. Yuriy Remestwenski führte eine experimentelle Studie mit über 120 Personen durch, die heute auf diesem Gebiet leben, und verglich ihre Reaktionen auf das Ukrainische, Russische und die ukrainisch-russische gemischte Rede aus unterschiedlichen sozialen Perspektiven.

1. Betreuer | Dieter Segert
2. Betreuer | Gero Fischer
Externer Mentor | Achim Rabus

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Joanna Rozmus

An der Peripherie der Transformation. Eine vergleichende Analyse polnischer post-PGR Dörfer mit Berücksichtigung des galizischen Erbes

Joanna Rozmus wurde 1985 in Wien geboren. Sie studierte Philosophie und Geschichte (Schwerpunkt Zeitgeschichte) an der Universität Wien und der Sciences Po (IEP) in Paris. Ihre Forschungsschwerpunkte richten sich auf folgende Themen: Transformationsgeschichte, sozialistische und postsozialistische Gesellschaften, Volksrepublik Polen (PRL), Alltags- und Mentalitätsgeschichte ländlicher Gebiete Osteuropas, Migrationsgeschichte.

Im Rahmen des Doktoratskollegs beschäftigt sie sich mit dem Einfluss der politischen und wirtschaftlichen Transformation auf soziale Strukturen des alltäglichen Lebens in ländlichen Gebieten Polens. Ihr Forschungsprojekt geht der Frage nach Kontinuitäten und Brüchen in der Strukturierung des Alltagslebens der DorfbewohnerInnen nach. Die Arbeit zielt auf einen Vergleich von zwei bis drei post-PGR Dörfern auf dem historischen Gebiet Galiziens mit westpolnischen post-PGR Dörfern ab. Zur Bearbeitung der Fragestellung plant die Doktorandin ein Oral History Projekt mit polnischen DorfbewohnerInnen.

1. Betreuer | Philipp Ther

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Halyna Witoszynska

Lemberg als Erinnerungsraum in autobiographischen Schriften ukrainischer, polnischer und jüdischer Autoren

Halyna Witoszynska wurde in Sokal (Ukraine) geboren. Sie studierte romanisch-germanische Philologie in Lutsk (Ukraine) sowie Germanistik und Komparatistik in Frankfurt am Main. Ihre Magisterarbeit war der Übersetzungspoetik Paul Celans im Kontext seiner Mandel'štam - Übersetzungen gewidmet. Nach Abschluss des Universitätslehrgangs "Library and Information Studies" an der Universität Wien war sie als Projektmitarbeiterin im "Bildarchiv und Grafiksammlung" an der Österreichischen Nationalbibliothek und in der Berndorf Bibliothek Wirtschaftssprachen an der Wirtschaftsuniversität Wien tätig.

Im Rahmen ihres Dissertationsprojektes untersucht sie die Topographie Lembergs anhand der Lebenserinnerungen ukrainischer, polnischer und jüdischer Autoren. Besonderes Augenmerk wird auf Orte der Erinnerung und ihrer Verankerung im kulturellen Gedächtnis der drei größten Bevölkerungsgruppen der Stadt gelegt. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie narrative Strategien und rhetorische Verfahren einzelner Autoren zur literarischen Konstruktion Lembergs beitragen.

1. Betreuer | Alois Woldan

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Doktoratskolleg Galizien
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